Kiezmischer: Ein Rust-Server zwischen Hoffnung und Hölle

Rust ist bekannt für seine rauen PvP-Elemente, doch immer mehr Spieler entdecken die Möglichkeit, kreativer und kooperative Projekte zu entwickeln. Die bereichern die klassische Rust-Erfahrung um Rollenspiel-, Handels- oder Gemeinschaftsaspekte. Mit diesem Beitrag möchte ich meine persönlichen Erfahrungen auf dem Kiezmischer-Server teilen und der Community helfen, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, ob dieser Server für ihre eigenen Projekte und ihren eigenen Spielstil geeignet ist.

Hierbei werfe ich natürlich einen Blick darauf, wie gut sich die Projekte, die ich gerne umsetze und die auf dieser Website beschrieben sind, dort realisieren lassen. Wer einfach ein wenig schnelles PVP spielen will, wird Dinge vermutlich ganz anders einschätzen.

Vorwarnung

Schlechter Ruf? Ich kann nicht sagen, ich sei nicht vorgewarnt worden: „Kiezmischer – das ist ein Sammelbecken für Leute, die von allen anderen deutschsprachigen Servern wegen ihres Verhaltens runtergeflogen sind.“ Das sagte mir ein Bekannter, bevor ich dort gespielt habe. Auch während des Spiels auf dem Server kamen andere Spieler*innen zu ähnlichen Einschätzungen: „Das habe ich noch nie so heftig erlebt wie auf Kiezmischer. Es gibt ein paar vernünftige Teams – und sonst absoluter Bodensatz!“

Obwohl die Warnungen laut waren, habe ich die Herausforderung angenommen und im Juli und August den Server getestet, um herauszufinden, wie er auf eine Schädelkriche reagiert. Die Ergebnisse findest du hier:

Positive Aspekte: Unterstützung durch das Server-Team und aktive Community

Der Kiezmischer-Server bietet einige vielversprechende Voraussetzungen für „Spiele im Spiel“.

Wohlwollen und Support. Besonders positiv hervorzuheben ist die Unterstützung des Server-Teams, das sich wohlwollend gegenüber dem Projekt der Schädelkirche zeigte. Auch einer Verlinkung der Schädelkirchen-Gemeindebriefe haben sie zugestimmt.

Abrisshilfe. Es gibt praktische Abriss-Hilfen – die Möglichkeit, falsch platzierte Bauteile schnell korrigieren zu lassen. Das erleichtert den Aufbau komplexer Strukturen erheblich.

Professionelle DDOS-Krisenkommunikation. Zu Beginn gab es einige technische Hürden: DDOS-Attacken und einen Server-Umzug. Und die haben die Performance eingeschränkt. Die Kommunikation des Serverteams in dieser Phase war vorbildlich. Selbst als dann wegen der Technik-Issues mittendrin ein Wipe neu gestartet werden musste.

Großer Respekt für Homeless, der sich in dieser angespannten Situationen den verärgerten Spieler*innen im Discord-Voice-Chat gestellt hat.

Du stellst dich alleine einer wütenden Community – und das sogar im Voice-Chat. Respekt!

Je größer, desto besser. Auch die Größe der aktiven Community sowohl im Spiel als auch auf Discord ist ein Vorteil. Eine größere Grundmenge an Spieler*innen erhöht die Chancen, genügend Interessierte für Projekte wie die Schädelkirche zu finden. Auch Farmbasen finden hier mehr Abnehmer, Taxifahrer mehr Kunden und Trapbasen mehr Opfer als auf einem Server mit geringer Pop (= weniger aktiven Spieler*innen).

Je kleiner, desto besser.Große Maps sind wunderbar für Leute, die ungestört ihre Gebäude auf Rust bauen wollen. Kleine Maps werden von Spieler*innen bevorzugt, die anderen begegnen wollen – sei es zum PVP oder beim Aufstellen von Trapbasen. Oder für einen Gottesdienst in der Schädelkriche.

Leider schränken kleine Maps oft die Optionen von Rust ein (Ringroad, Züge etc.). Kiezmischer hat es immer sehr gut hinbekommen, zentrale Spielelemente, wie eine geschlossene Ringstraße oder Bahnlinien, auf einer vergleichsweise kleinen Map zu platzieren.

Stabil gegen Extremismus. Zudem hat das Server-Team hart gegen rechtsradikale Äußerungen und beleidigendes Verhalten im Spiel durchgegriffen und Rassisten zeitlich unbegrenzt gebannt. Das zeigt, dass die in den Regeln angemahnte respektvolle Atmosphäre vom Server-Team im Spiel ernst genommen wird – ein wichtiger Faktor für kooperative Projekte. Und für Server, auf denen ich meine Freizeit gern verbringe.

Perma Bann für Cheater. Wer auf Kiezmischer beim Cheaten erwischt wird, darf gehen – und seine Teammates gleich mitnehmen. Das gilt – nach meinen Beobachtungen – unabhängig davon, wie lange man schon auf dem Server spielt oder ob es eine besondere Verbundenheit zu den Admins und Mods gibt/gab.

Kritische Aspekte: Kommunikation, Vanilla nur „kastriert“, Rechtsradikalismus auf Discord und seine Auswirkungen

Trotz dieser vielen positiven Elemente gibt es jedoch einige Aspekte, die das Gesamtbild komplizierter machen.

Der in der Serverbeschreibung versprochene anfängerfreundliche Server soll alle zwei Wochen neu gestartet werden (Wipe) und mit den Standard Vanilla-Einstellungen des Spiels laufen.

Biweekly, Vanilla, Anfängerfreundlich – wirklich?

Vanilla ohne Scrap-Not. Ein zentrales Spielelement des Vanilla Spiels fehlt: Ein Teil der Spieler*innen müssen sich nicht mehr um Scrap für die Blueprints kümmern. Wer einmal einen solchen Bauplan gelernt hat, behält den für immer.

Verarmung des Spiels. Keine strategischen Entscheidungen, was ich zuerst – oder überhaupt – lerne. Keine erhöhte Bewegung auf den Straßen und in den Monumenten, um Scrap zu farmen, keine Scrap- Tees zu Höchstpreisen, stattdessen ein Privileg für die Stammbelegschaft gegenüber allen Neuen.

Dieses Privileg verteidigen die Nutznießer lautstark im Chat und zahlreich in Abstimmungen. Teilweise sind das dieselben Spieler*innen, die dann nach ein paar Tagen Spielzeit genauso lautstark beklagen, der Server sei „dead“ und einen Zwischenwipe fordern.

Unklare und verspätete Kommunikation

So löblich die Krisenkommunikation war (s. oben), so chaotisch war und ist die Standardkommunikation teilweise.

Wöchentlicher Biweekly Wipe. Während der Zeit, die ich auf Kiezmischer gespielt habe, war von einem biweekly Server nicht viel zu merken. Zuerst waren es DDOS und Wechsel der Hosters, dann die lautstarken „Server is Dead“-Rufe, die das Server-Team zu einer Abstimmung über einen Zwischenwipe getrieben haben.

Ein Spieler brachte dazu folgenden treffenden Vergleich:

Stell dir vor, es gibt ein Pokerturnier mit 5000 Teilnehmenden. Wenn alle bis auf die letzten 100 Spieler ausgeschieden sind, wird abgestimmt:

  • Sollen die 100 zu Ende spielen und der Sieger den Turniergewinn einstreichen?
  • Oder soll das Turnier komplett neu starten und alles auf Anfang zurückgesetzt werden?

Ergebnis der Abstimmung: 4900 zu 100 .

Jetzt kannst du zwar ein Loblied auf die angebliche demokratische Entscheidung singen – aber das Turnier machst du so halt kaputt.

Es gibt Dinge, über die man in einem wettkampforientierten Setting nicht demokratisch abstimmen lassen sollte, während die Runde schon läuft. Pokerturniere und Zwischenwipes sind zwei dieser Dinge.

Hier die realen Folgen:

  • Do, 04.07.24: Forced Wipe von Facepunch || 14 Tage
  • Fr, 19.07.24: Biweekly Wipe – Mein Start auf Kiezmischer || 3 Tage
  • Mo, 22.07.24: Zwischenwipe wegen DDOS und Serverwechsel || 4 Tage
  • Fr, 26.07.24: Zwischenwipe wegen Serverwechsel und Datenfehlern || 5 Tage
  • Do, 01.08.24: Forced Wipe von Facepunch || 9 Tage
  • Sa, 10.08.24: Zwischenwipe, nach „demokratischer“ Abstimmung || 6 Tage
  • Fr, 16.08.24: Biweekly wipe || rechnerisch 9 Tage
  • Ankündigung Artifex: Bis zum nächsten Forced Wipe am 5.9. werden wir noch mal wipen. Das sind das also rechnerisch noch 2x 9 Tage

Verbindlichkeit. Eine Frage lässt da natürlich nicht lange auf sich warten: „Werdet ihr das künftig weiter so machen, dass ihr biweekly in der Serverliste versprecht, das dann aber nicht haltet?“

Darauf gibt es keine so richtig klare Antwort – und auch keine verbindliche Dokumentation in der Serverbeschreibung oder den Serverregeln. Aber durch die Blume wurde klar: Das Server-Team möchte sich nicht darauf festlegen, dass biweekly künftig auch biweekly heißt. Kein entsprechendes „dafür stehen wir mit unserem guten Namen!“-Statement.

Derzeit präsentiert sich Kiezmischer mehr als wöchentlicher Server, auch wenn er als biweekly gelistet ist – was natürlich Spieler*innen anzieht, die dann irritiert sind, dass sie nicht das vorfinden, was sie erwarten.

Servereinstellungen. Verspätete Kommunikation seitens des Server-Teams gab es außerdem zu den Servereinstellungen. Die Spawn-Rate von Ressourcen wurde als „50 % erhöht“ angegeben, obwohl der Mechanismus bereits ausgeschaltet war, da nicht Vanilla-konform im Sinne von Facepunch.

Veraltete Infos in der Serverbeschreibung.

Anfängerfreundlich. Auch die im Servertitel beworbene Anfängerfreundlichkeit des Servers stellt sich – wie bei vielen Rust Servern – als irreführend heraus. Statt eines „anfängerfreundlichen“ Umfelds gibt es Spieler, die gezielt Jagd auf Anfänger*innen machen. Und dank sämtlicher freigeschalteter Blueprints können sie deren Basen dann schon am ersten Wipe-Tag mit Raketen und C4 aufsprengen. Ohne dass die Anfänger*innen den Hauch einer Chance hätten, eine wirksame Verteidigung aufzubauen …

Auf Kiezmischer haben Neulinge es schwer, sich gegen erfahrene Spieler*innen zu behaupten, da die Bedingungen für sie weniger förderlich sind – abgesehen von der nützlichen Abriss-Hilfe.

Rechtsradikale im Discord.

Auf dem Discord-Server von Kiezmischer gibt es eine hohe Präsenz von rechtsradikalen Teilnehmenden. Mit populistischen Methoden versuchten sie, die Grenzen des Sagbaren Stück für Stück weiter nach rechts zu verschieben und die Diskussionen zu vergiften.

Populistischer Stil. Wenn jemand klar ausspricht, was sie da tun, kommt prompt die Opferrolle rückwärts mit dreifach gedrehtem Ad-hominem Abschluss [1] – und dann wollten sie Applaus von den Umstehenden Chat-Teilnehmer*innen. Nicht selten bekommen sie ihn.

Parolen und Wahlwerbung rechtsradikaler Parteien sowie menschenverachtende Kommentare stehen im Discord unmoderiert neben der Frage, wenn denn jetzt der nächste Server-Wipe stattfindet.

Da sind sie also. Diejenigen, vor denen ich gewarnt wurde: Der Bodensatz und ihre Mitläufer.

Moderation nicht mit Ruhm bekleckert. Das Server-Team ist zunächst nur eingeschritten, wenn rechtliche Grenzen überschritten waren – oder in Graubereichen kurz davor. Erst als Diskussionen derart überhandgenommen hat, dass quasi der komplette Chatverlauf auf Discord von politischen Diskussionen überschattet war, gab es ein generelles Politik-Verbot auf Kiezmischer.

Das Verbot kam kurz nachdem einer der AfD-Fürsprecher inhaltlich nicht mehr weiterwusste und sich aus der Diskussion zurückgezogen hatte, weil ihm die Argumente ausgegangen waren. Genau diesen Teil der sonst recht fruchtlosen Debatte haben die Admins dann vom Discord gelöscht. Sicher keine Absicht, aber wahrlich kein Glanzstück der Moderationskunst eines Discords.

Halbwertszeit rund eine Woche: Das „Politikverbot“ hat zumindest die dauernden rechten Parolen aus dem Chat genommen. Aber die sind dann Schritt für Schritt wieder aufgeweicht worden. Erst sind blaue AfD-Herzchen wieder ohne Sanktion möglich. Dann andere rechte Codes. Danach stehen Homophobie, Altersdiskriminierung und Bodyshaming länger als einen Tag lang unmoderiert im Chat.

Schritt für Schritt erobert sich die laute rechte Minderheit „ihren“ Discord-Server zurück. Immer dasselbe Muster. Wieder und wieder: Die Grenze des Sagbaren überschreiten, austesten und verschieben – Dafür kritisiert werden – Opferrolle einnehmen – Menschen statt Argumente angreifen – Applaus bitte! Wie eine einstudierte, blau-braune Choreografie.

Blau-braune Choreografie: Provokation, Grenze des Sagbaren verschieben, dreifach gedrehte Opferrolle, Ad-hominem Abschluss

Auswirkungen aufs Spiel im Spiel. Besonders problematisch ist es, wenn sich diese rechtsradikalen Akteure in das Spiel im Spiel um die Schädelkirche einmischten. Klar: Wenn jemand „anders“ ist und Rust nicht „richtig“ spielt, sind Rechte schnell zur Stelle und wollen zerstören, was sie nicht verstehen.

Eine dieser Personen ist mittlerweile wegen rechtsradikaler Aussagen im ingame Chat vom Server verbannt. Andere wurden trotz antisemitischer Sprüche im Ingame Voice Chat nicht erwischt.

Vergiftet. Wenn rechte Provokateure Teil der Auseinandersetzung rund um die Kirche sind, führt dazu, dass vernünftige Spieler*innen sich zurückziehen, auch wenn sie möglicherweise Lust auf ein Rollenspiel in Form eines Kirchen-Krieges gehabt hätten. Sie wollen verständlicherweise nicht mit den Rechtsradikalen in einen Topf geworfen werden. Diese Dynamik hat das Projekt Schädelkirche auf Kiezmischer unattraktiv gemacht.

Mit dem will keiner in eine Schublade geworfen werden… Dann hält man sich lieber vom Spiel im Spiel um die Schädelkirche fern.

Ein schwacher Trost. Mehr als der schwache Trost ist es leider nicht, dass beide Schädelkrichen, die ich im Juli und August errichtet habe, bis zum Ende zwar überfallen und beschädigt, aber nicht final geraidet wurden: Die Schädel im Allerheiligsten waren jederzeit sicher. Rechte Mitläufer und Handlanger sind nun mal nicht unbedingt die Cleversten…

Keine breite Abdeckung von Spielstilen und Interessen.

Regeln, Kultur und Einstellungen auf dem Server führen dazu, dass der schnelle, PVP-orientierte Spielstil auf Kiezmischer deutliche Vorteile hat. Andere Spielstile und Projektideen werden erschwert oder unmöglich. Hier ein paar Projektideen und Spielstile, die für mich interessant sind und die davon betroffen sind:

  • Trapbasen: Es sieht zu schön aus, um wahr zu sein. Kostenloser Loot! Und es ist dann auch nicht wahr, sondern eine Falle am Straßenrand. Bevor du an den kostenlosen Loot dran kommst, bist du tot.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Durch die Blueprint-Regelung benötigen nur wenige Spieler*innen Scrap. Daher gibt es wenig Notwendigkeit, entlang der Straßen Scrap zu farmen. Trapbasen finden so weniger Opfer als auf echten Vanilla Servern und sind unrentabel.
  • Taxi-Unternehmen: Rust hat ein Taximodul für Autos und gelegentlich machen sich Spieler*innen für einen Wipe als Taxifahrer*in nützlich.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Der Service ist nicht nötig/ nicht wirtschaftlich. Stammspieler*innen können sich jedes Auto leicht selbst zusammenbauen. Dann muss man keins mieten.
Ein Taxi – aber keine Fahrgäste? Könnte darn liegen, dass die meisten sich alle Fahrzeuge selbst bauen können. Sie haben alle Blueprints.
  • Größere Bauwerke, die ihren Profit oder Nutzen erst später abwerfen: Bank, Beerenfarm, Floorstacked-Bunker-Base. Alle benötigen Zeit für den Aufbau eines mehr oder weniger komplexen Gebäudes.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Ob du die Zeit wirklich hast, ist durch mögliche Zwischenwipes unkalkulierbar.
  • Beerenfarm: Mit Beerenfarmen können mächtige Tees gebraucht werden, die den Ertrag beim Farmen deutlich erhöhen oder einen Gesundheits-Boost bringen. Im großen Stil kann man in einer Farm genug Beeren herstellen, um sie dann an andere Spieler*innen zu verkaufen.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Der Aufbau benötigt Zeit (s. oben). In der Regel brauchen die Stammspieler*innen keine der normalerweise sehr begehrten Scrap-Tees. Sie haben ja alle Blueprints schon gelernt.
  • Schädelkirche: Bir Ham Schuger Ham. Ein Spiel im Spiel rund um eine Gemeinde, die dem Schädelgott huldigt. Details hier.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Unsicherheit, ob sich der Aufbau lohnt oder ob ein Zwischenwipe kommt, weniger Besucher, die einfach so vorbeikommen, da weniger Straßenfarmer unterwegs sind, Spielkonzept zu schade für Rechtsradikale.
  • Gewerkschaft: Nieder mit Cobalt Industries und den Großkapitalisten! Eine Gewerkschaft kann die Massen gegen große, ausbeutende Gruppen vereinen und deren „Farmbots“ in die Freiheit führen. Details hier.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Vergleichbar mit denen der Schädelkirche.
  • Höllenschmiede: Beim Farmen das Erz direkt eintauschen gegen Metallfragmente, Sulfur und HQ. Eine zentral betriebene Schmiede macht es möglich, zu Hause das erfarmte Gut direkt weiterzuverarbeiten. Details hier.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Wenige – das Konzept könnte funktionieren.
Die Rust-Höllenschmiede – das könnte als Konzept auf dem Kiezmischer Server funktionieren.

Nutznießer sind diese Spielstile:

  • Hardcore PVP – schnell, ein oder zwei Tage Peng Peng : Ich habe schon alle Blueprints, kann mir direkt Fullkits bauen, ich muss nicht viel Upkeep in den TC stecken, nach drei Tagen kann ich die Diskussion und Abstimmung für einen Zwischenwipe anzetteln und den nächsten Peng-Peng-Wipe einläuten.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Keine – Ideale Bedingungen.
  • Neulinge klatschen gehen: Auch wenn ich schlechter PVP beherrsche als die neuen Spieler*innen auf dem Server, habe ich als Stammspieler*in durch die fehlenden Blueprint-Wipes die technologische Überlegenheit auf meiner Seite.
    Einschränkung auf Kiezmischer: Keine – Ideale Bedingungen.

Und all das ist ja völlig ok! Niemand erwartet, dass man auf jedem Server alle Spielstile gleichermaßen gut umsetzen kann. Ich lege hier einen Maßstab an, der vermutlich nicht gleichermaßen auf alle Rust-Spieler*innen zutrifft.

Mehr Transpareenz. Ich fänd es jedoch gut, wenn das Server-Team klarer kommunizieren würde, dass die Einstellungen bewusst auf Hardcore-PvP-ler ausgelegt sind, die nur ein paar Tage spielen wollen. Auch wenn das bedeutet, dass andere Spielstile und die Interessen anderer Spieler*innen weniger berücksichtigt werden.

Zukünftige Serverauswahl: Wichtige Kriterien

Auf Basis meiner Erfahrungen mit Kiezmischer haben sich einige klare Kriterien herauskristallisiert, die ich bei der Auswahl eines Servers für „Spiele im Spiel“ in Zukunft besonders beachten werde:

  • Größe der aktiven Community auf Discord: Eine lebendige und engagierte Community ist entscheidend, um genügend Interessierte für „Spiele im Spiel“ zu finden.
  • Größe der aktiven Community im Spiel: Eine große Anzahl aktiver Spieler erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine stabile Gruppe für das Projekt bildet.
  • Reaktion des Server-Teams: Die Reaktion des Server-Teams auf meine Anfrage, ein „Spiel im Spiel“ zu etablieren, ist ein wichtiger Indikator für die Unterstützung, die ich erwarten kann.
  • Erlaubnis zur Verlinkung: Die Möglichkeit, Links zu begleitenden Blogbeiträgen wie den Gemeindebriefen der Kirche auf dem Discord-Server zu teilen, ist essenziell, um die Community zu informieren und zu integrieren.
  • Lust der Evil-Clown-Community: Es ist wichtig, dass die Community Lust hat, rund um das „Spiel im Spiel“ auf genau diesem Server zu spielen.
  • Weitgehend standardmäßige Konfiguration als Vanilla-Server: Ausnahmen wären Rollenspiel-fördernde Aspekte wie Raid-Schutz und PvE-Zeiten. Auf Kiezmischer ist mir bewusst geworden, welche großen Auswirkungen eine vergleichbar kleine Änderung wie „kein BP-Wipe“ auf das tatsächliche Spielerlebnis haben kann.

Fazit: Für einen Clown zu wenig Möglichkeiten für „Spiele im Spiel“ auf Kiezmischer

Nach der Analyse der Erfahrungen auf Kiezmischer muss ich leider feststellen: Für „Spiel im Spiel“-Projekte auf dem Kiezmischer-Server sieht es düster aus:

  • Kastration des Vanilla Spielmodus um die Blueprints
  • unklare Kommunikation und irritierendes Demokratieverständnis rund um Zwischenwipes
  • toxischer und rechtsradikaler Einschlag in der Community
  • der Versuch, zu viele Interessen zu vereinen und doch nur eine so richtig zu fördern

All das hat letztlich das Potenzial des Servers für meine Projekte auf ein Minimum eingedampft.

Bye Bye, aber auch nicht ganz…

Bye Bye! Aber nicht ganz.

Dennoch kehre ich euch nicht ganz den Rücken. Wenn ich eine neue Trapbase austesten und dafür nicht ewig Blueprints lernen will, könnte es schon morgen sein, dass du auf dem Kiezmischer Server in sie hineinläufst.

Vielleicht spiele ich auch mal so in einem Team mit, oder wir bauen wirklich mal eine Höllenschmiede auf.

Vielleicht ändern sich auch Spielregeln und Einstellungen eines Tages oder der Server bekommt den braun-blauen Mob in den Griff, sodass es insgesamt attraktiver wird, hier zu spielen.

Wir werden sehen…

Danke!

Zum Abschluss vielen Dank an alle, die mir zwei interessante Test-Monate bereitet haben.

  • Danke dem kompletten Serverteam für eueren Einsatz, der Rust-Community einen weiteren kostenlosen Server zur Verfügung zu stellen.
  • Danke für die Bereitschaft, mich mit dem verrückten Projekt bei euch spielen zu lassen.
  • Danke alle die coolen ingame Begegnungen in der Kirche, im Outpost oder bei einer spontanen Baseführung.
  • Danke all jenen, die bei Diskussionen zwischen Mensch und Meinung trennen und wertschätzend bleiben, auch wenn man offensichtlich unterschiedliche Positionen hat. Uns eint dann doch mehr, als uns trennt.
  • Den rechten Trolle mag ich nicht wirklich danken. Uns trennt mehr, als uns eint. Aber zur Transparenz: Durch euch und euere braunblauen Choreografien habe ich tolle Menschen kennengelernt, die sich offen oder per PN solidarisiert haben. Euere Versuche zu spalten, haben die passenden Leute zusammengeführt. Find ich gut.

[1] Populistische Methoden werden auch von nicht-politischen Trollen genutzt. Hier habe ich ein wenig über die Methoden geschrieben: Grunzen im Discord: Internet-Trolle und wie du sie quieken lässt.

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